Es ist verdammt traurig. Geza ist tot.
Er war nicht nur der beste Rennleiter, sondern auch ein langjähriger Freund. Ende der 1990er war er noch ein Gegner im Kart, dann wechselte er sozusagen die Seite in die Rennleitung. Er regelte so viele verschiedene Rennen und es war immer ein Freude ihn irgendwo wieder zu treffen. Ob 4-Takt Staatsmeisterschaften, Art-of-Cart-Bewerbe oder diverse Städterennen … immer war Geza da.
Ich durfte mit ihm auch ab und an arbeiten, als Streckenposten oder auch als Stellvertreter in Ischgl. Seine Ruhe, sein Überblick, seine Entscheidungen, aber auch sein Schmäh waren immer ganz besonders. Fahrerbesprechungen waren seine kleine Bühne – wie wichtig diese Ansprachen mit Witz letztendlich sind, weiß man spätestens, wenn sie fehlen.
Geza hat sich immer um Objektivität bemüht und man hatte auch keinen Vorteil, wenn man mit ihm befreundet war, das war auch sehr beruhigend.
Meine zwei witzigsten Renn-Momente hatte ich, als ich einmal im heftigen Zwei- bzw. Dreikampf um den zweiten Platz gefightet habe. Mir wurde von Teamkollegen angezeigt, dass es nur mehr eine Runde geht und riss vor Freude über die erfolgreiche Verteidigung auf der Ziellinie die Hände in die Höhe … doch da der erste in der letzten Sekunde noch eine letzte Runde begann war das Rennen nicht zu Ende. Es fehlte berechtigt die Zielflagge … aber weil ich so beherzt meinen “Sieg” feierte, haben auch die direkt hinter mir fahrenden aufgehört und wir haben uns sogar abgeklatscht. Bis ich meinen Fehler bemerkte hat mich aber dann doch noch einer überholt. Ich hab gelernt, dass das Rennen erst beim Schwenken der Zielflagge zu Ende ist.
Beim folgenden Event war es aber dann anders. Ich war wieder am zweiten Platz und die Zeit war abgelaufen, aber Geza hatte das Abwinken mit der Zielflagge verpasst (das war glaub ich das einzige Mal ever). Der Erstplatzierte fuhr eine langsame Auslaufrunde und ich hab mir gedacht – das Rennen ist erst beim Schwenken der Zielflagge zu Ende. Da hab ich dann gelernt, dass das Rennen auch ohne Zielflagge zu Ende ist. Jedenfalls stand ich wegen dieser beiden Ereignisse bei ihm noch oft auf der Schaufel.
Lieber Geza, du fehltest krankheitsbedingt schon länger an der Strecke, warst aber doch immer irgendwie da. Danke für die vielen schönen Stunden, deine weisen Ratschläge, deine Freundschaft und dein Vertrauen. Es war mir eine Ehre, dich kennenzulernen, dich bei deiner Hochzeit mit Martina begleiten zu dürfen, mit dir zu racen und arbeiten zu dürfen.
Ruhe in Frieden, mein Freund.
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