FR-Auftakt am Red Bull Ring

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Am 9. April 2021 startete die neue Formel Renault 2.0 Classic Serie mit den ersten beiden Rennen am Red Bull Ring in die Saison!

Ein bisschen überraschend bekam ich unerwartete Konkurrenz aus heimischen Gefilden, denn auch Motorsport-Urgestein Roman Hoffmann, der ja nur ca. 10km von mir entfernt wohnt, kam gleich mit drei Boliden zum Event. Somit standen 14 Formel Renault in den Startlöchern und neben zwei sehr jungen Piloten eben auch etliche mit viel Motorsport-Erfahrung.

Training & Qualifying

In den ersten beiden freien Trainings lieferte ich mir mit Hofmann quasi ein kleines Duell um die schnellste Zeit. Im Qualifying lies Hoffmann dann seine Routine aufblitzen und sicherte sich hinter seinem Teamkollegen Benjamin Dam den zweiten Rang, während ich mich hinter dem jungen Salzburger Alexander Geier mit dem vierten Startplatz begnügen musste (leider hatte ich mitten im Quali einen Dreher in Kurve 1, weil ich auf so einer gelben Bananenwurst Ausgangs der ersten Kurve beschleunigte und einen Dreher fabrizierte, der mich dann etwas aus dem Konzept warf.

Rennen 1

Der 18-jährige Absdorfer Benjamin Dam, der schon auf einige tolle Erfolge im Kartsport zurückschauen kann, lieferte sich dann im ersten Rennen mit seinem Teamchef Hoffmann sehenswerte Duelle um die Führung, während ich mit Alex Geier dem Duo folgte und wir uns vom Rest des Feldes langsam absetzen konnten. Doch in Runde 6 hackte mein Getriebe und ich blieb im dritten Gang hängen – ich versuchte alles Mögliche und als ich endlich im vierten Gang war, überholte mich Alexander Talkanitsa vor der ehemaligen Gösser- (jetzt Rauch-) Kurve. Ich wusste, dass ich etwas schneller war und ganz schnell wieder an ihm vorbei muss – so konnte ich mich Eingangs der (vorletzten) Rindt-Kurve innen durchquetschen und in den folgenden Runden wieder drei Sekunden herausfahren.

“Leider” fahren im Formel Renault Feld auch drei ältere Formel 3 mit, die als Gaststarter niemandem Punkte wegnehmen. Während der an der Spitze kämpfende Thiel Hoffmann das Leben schwer gemacht hat (aber dafür den Live-Stream-Zusehern sehenswerte Duelle lieferte), fuhr Günter Ledl dem Feld hinterher. Hab ich auch nichts dagegen, aber leider musste ich ihn gerade in Kurve 7 überrunden, wo ich meinen ganzen Vorsprung auf Talkanitsa einbüsste. Zwar brachte ich schnell wieder etwas Abstand zwischen uns, aber aus unserer Telemetrie wusste ich, dass Alex im ersten Sektor schneller ist als ich, während meine Stärke der dritte Sektor war. Also versuchte ich die ehemalige Remus-Kurve (jetzt heißt sie AMS AG) besonders spät anzubremsen … leider wollte mein Bolide einfach nicht den zweiten Gang einlegen … mein Bremsweg wurde etwas länger und ich kam weiter raus und fuhr im Kurvenausgang außen über die sch…. Red Bull Ring-typischen gelben Bananen, die als Streckenbegrenzung dienen. Mir dienten sie dann als Rutschbelag und ich drehte mich über die ganze Fahrbahn in die Wiese – womit nicht nur Talkanitsa (sehr knapp) passierte, sondern ich auch noch einige weitere Plätze einbüsste. An der Spitze setzte sich Dam mit tollen Rundenzeiten ab und siegte mit einem ordentlichen Vorsprung vor Hoffmann und Geier. Ich wurde noch auf Rang 8 gewertet.

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Rennen 2

Das zweite Rennen wurde mit der gleichen Startaufstellung eröffnet und mir war es besonders wichtig, gscheite Punkte einzufahren. Wieder entwickelte sich ein Duell zwischen Dam und Hoffmann um die Führung, während ich nach einem Dreher von Geier (gleich in der ersten Kurve) auf der dritten Position dem Duo folgte. Je länger das Rennen dauerte, umso mehr stieg allerdings der Druck von Talkanitsa und dem wieder aufholenden Geier. Einige Runden konnte ich die beiden hinter mir halten, aber dann holte Geier zuerst Talkanitsa und nach einem schönen Rad-an-Rad-Duell in der Rindt-Kurve konnte mich Geier am Ende der Start-Ziel-Geraden aus dem Windschatten überholen. Mit Talkanitsa lieferte ich mir dann auch noch ein kleines Rad-an-Rad-Duell, aber in der Rauch-Kurve (ver)rauchten meine Reifen (im Gegensatz zu Geier und Talkanitsa fuhr ich mit den gebrauchten Rädern aus Rennen 1) und ich musste meinen Teamkollegen ziehen lassen. Ich versuchte noch an ihm dran zu bleiben, aber an ein zurücküberholen war nicht mehr möglich – dazu kamen dann noch komische Motorengeräusche und ein seltsames Schaltgeräusch … hoffentlich ist da nichts kaputt gegangen.

Fazit

Also insgesamt hab ich meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Aber andererseits war es mein allererstes Rennen in diesem Auto, ohne es vorher testen zu können, die neue Konkurrenz ist erfreulich stark und war in meiner Vorschau nicht eingeplant. Und dann war es auch die erste Erfahrung mit den vorgeschriebenen Hankook-Reifen, die doch wesentlich schneller abbauen, als andere Marken. Jetzt wird der Formel-Renault einmal ordentlich kontrolliert und in zweieinhalb Wochen sind wir schon wieder auf dem Slovakiaring – soferne es aus Coronagründen auch sein darf. Man darf nicht vergessen, dass noch 14 Rennen gefahren werden wollen – so “stay tuned”! 😉

Gesamtwertung nach dem zweiten von 16 Rennen:

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© Fotos: Josef Höblinger

 

 

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