Grobnik ist eine echt geile Rennstrecke und das ganze Formel Renault fahren generell ist einfach nur geil. Je mehr ich fahre, desto mehr fühle ich mich hier heimisch und richtig. Es ist eine ganz andere Welt, wieder an sich zu arbeiten und die Feinheiten des Rennsports zu erleben. Alleine die Starts … sie sind eng und knapp und Gott-sei-Dank passen meine Konkurrenten auch gut auf, denn das könnte auch schnell ins Geld gehen. Aber es macht wirklich richtig Spaß und ich hoffe, es geht so weiter.
Grobnik … es war erstmals heiß und Hankook hatte diesmal einen Super-Soft im Gepäck, da eigentlich alle Fahrer bislang die Reifen nicht so Temperatur brachten. Zumindest fielen die schnellsten Rundenzeiten immer erst nach ca. 10 Runden. Allerdings wars eben diesmal von Haus aus wesentlich wärmer und ein besonderer Effekt nur im ersten Qualifying spürbar.
Samstag
Im ersten Qualifying war ich dann hinter Dam, Urbaniak und Geier Vierter, hinter mir gleich Fischer im älteren Formel Renault (aber mit bärenstarkem Motor!) und Philipp Thiel im Formel 3, sowie meine Teamkollegen Talkanitsa und Irxenmayr. Eigentich eine schöne Ausgangslage. Urbaniak ist ein junger Pole, der dachte er kommt und gewinnt alles – aber Benjamin Dam (19) wusste sich da zu wehren und Geier – der mit seinen 15 Jahren irgendwie jedes Rennen schneller wird – wollte da natürlich auch noch ein Wörtchen mitreden. Also vor mir wars jedenfalls spannend genug und mir war es vor allem wichtig, meinen Teamkollegen Talkanitsa wieder permanent hinter mir zu haben. Irgendwie ist das mit ihm ein netter Zweikampf mit wechselnden Vorzeichen.
Jedenfalls war das Rennen dann relativ entspannt. Fischer und Thiel zogen zwar an mir vorüber, aber die fahren in anderen Klassen und wirken sich in der Gesamtwertung wirklich nullkommajosef aus. Also warum kämpfen. Talki hab ich immer weit genug hinter mir gehalten … das sind dann so Situationen, wo ich dann nicht mehr am Limit fahre und Zeit verliere. Nur wie gesagt, nach vorne war nichts zu machen und nach hinten hab ich verwaltet. Das möchte ich in Zukunft trotzdem ein bisschen anders angehen – neues Motto: Limit bis zur Zielflagge.
Sonntag
Diesen Tag wollte ich taktisch angehen. Wir hatten ja je einen Satz Soft und einen Satz Super-Soft von Hankook zur Verfügung. Am Samstag bin ich das Quali mit Super-Soft und das Rennen mit Soft gefahren. Diesmal wollte ich auch das Rennen mit den Super-Soft fahren. Da Talkanitsa seine Taktik auch auf meine umstellte, daber das Quali mit den härteren Soft fuhr, musste ich sparsam damit umgehen und wollte so wenige Quali-Runden wie möglich fahren. Ich fuhr also extra später raus und als ich nach drei Runden auf Platz 3 lag, beendete ich meine Qualifikation. Leider fuhren dann Urbaniak und Talkanitsa doch noch schnellere Zeiten und ich musste mit dem fünften Startplatz zufrieden sein.
Das Rennen war dann spannend. Ich wollte einen Raketenstart hinlegen, was mir auch gelang, aber um nicht mit den ersten drei zu viert in die erste Kurve zu gehen (und auch noch ganz außen), bin ich wieder vom Gas. Das ist übrigens was, das ich in Zukunft noch optimieren kann … hier trotz Nachlassen noch enger dran zu bleiben – schaut am Video durch das Weitwinkel immer ärger aus, aber trotzdem … ich verlor wieder alle gewonnen Plätze und Fischer schlüpfte auch wieder durch – was mehr oder weniger egal ist. Thiel holte mich dann auch auf der Zielgeraden ein – ebenfalls egal – aber schon schlimm, wie schnell er aus dem Windschatten an mir vorbei kommt, an Fischer aber fast gar nicht mehr. Also irgendwo hab ich da einen motorischen Nachteil, oder ist es doch nur das Gewicht?
Jedenfalls gab ich nicht auf, kam Talkanitsa langsam wieder näher, wollte angreifen, auf einmal massives Untersteuern am Kurvenausgang … die Reifen waren einfach viel zu heiß … bedeutet runter vom Gas und dann wieder langsam an Alexander heranarbeiten. Zwei Runden vor Schluss dann ein Überrundungsmanöver. Ich knapp an Talki dran und er entscheidet sich außen zu überholen, doch Keindl (der zu Überrundende) geht auch leicht nach außen und Alexander muss vom Gas – mein Glück und ich kann innen durchstechen. Die Reifen waren da eigentlich schon durch, aber in diesem Fall war es mein Glück, dass wir auf der gleichen Taktik fuhren, so hatten wir mit den gleichen Nachteilen zu kämpfen. Am Ende hatte ich noch 0,08 Sekunden Vorsprung auf der Ziellinie 😉
Somit zwei vierte Plätze in der Klasse und die teaminterne Wertung gewonnen. Außerdem den dritten Gesamtrang übernommen … und in der imaginären 20+ Wertung wäre ich gar Erster 😀
Weitere Informationen zur Serie findet man übrigens auch auf www.formel-renault.at
Besonderer Dank gilt meinen Sponsoren
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