Foto: Josef Höblinger

Up and Down am Red Bull Ring

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Das erste von zwei Heimrennen im ital. Ginetta Cup war eine persönliche Berg- und Talfahrt. Begonnen hatte es mit den ersten freien Trainings, wo ich auf meinen Teamkollegen Florian Renauer, der mir bei meinem Comeback-Rennen in Misano noch ein bis zwei Sekunden “aufgebrannt” hatte, keinen Rückstand, sondern sogar einen minimalen Vorsprung hatte. Diese Wandlung hatte drei Gründe: Erstens ist der Red Bull Ring so gar kein Liebkind vom Florian, zweitens ist mir die Strecke bekannt gewesen und drittens hatte ich die Ginetta einfach besser im Griff als noch in Misano. Es war für uns beide hochinteressant, die Daten der Telemetrie auszuwerten (hierzu vielen Dank an Peter Wieser!). Dabei war aber auch klar zu sehen, dass wir beide keine perfekten schnellsten Runden hatten und Flo in einigen Passagen die Nase vorne hatte.

DSC_4430Diesmal tauschten Flo und ich die Rennen … also startete ich im ersten Qualifying. Ich ging es auch gleich viel zu beherzt an, was sich in meinem ersten Stint nicht gerade in guten Rundenzeiten äußerte. Nach einem kurzen Check des Reifendrucks, spulte ich aber eine schnelle Runde nach der anderen ab und war kurz vor Ende auf dem vierten Rang. Um Sprit und Reifen für das zweite Qualifying von Flo zu sparen, beendete ich das Qualifying eine Runde vor dem offiziellen Ende. Leider rutschte ich noch auf den siebten Startplatz ab, doch im Vergleich zu Misano war dies ein Riesensprung nach vorne. Vor allem wenn man die geringen Zeitunterschiede anschaut. Auf Rang 4 fehlten mir lächerliche 7 Hundertstel, auf den dritten Rang zwei Zehntel, auf den zweiten drei Zehntel und auf die Pole eine halbe Sekunde. Der von mir anvisierte Stockerlplatz war somit schon beim zweiten Rennen nach meinem Comeback durchaus in Reichweite.

Florian konnte in seinem Qualifying die zweitschnellste Runde drehen, ihm fehlten nur 0,018 Sek. auf die Pole Position!

Das erste Rennen startete am Sonntag um 8:30 Uhr außergewöhnlich früh, da haben wohl die italienischen Veranstalter ihre längere Heimreise miteingerechnet 😉 – da es in der Nacht zuvor durchgehend geregnet hatte, war die Strecke nass. Allerdings kam eine Stunde vor dem Start die Sonne heraus und wir setzten auf Slicks, da die Strecke bis Rennenende sicher auftrocknen würde. Das haben uns die restlichen Teams (bis auf eines) abgeschaut und sind ebenfalls mit Slicks an den Start gerollt. Bis dahin war eigentlich alles perfekt. Die Zeitenabstände waren gering, für mich perfekte Streckenverhältnisse (nass und veränderlich) und ich höchst motiviert! Der fliegende Start gelang auch perfekt, ich konnte in der ersten Kurve und auf dem Weg zur Remuskurve gleich zwei Konkurrenten überholen, lag somit auf Rang 5. Beim Anbremsen der zweiten Kurve drehte sich der zweite und vierte … ich wäre auf einmal auf Rang 3 gelegen – doch plötzlich krachte mir der ehemalige Formel-1-Fahrer Alessandro Nannini heftig ins Heck. Ich drehte mich in die Leitplanken – das Rennen war für mich somit auch schon wieder vorüber.

Für das Team begann sofort die nächste Challenge … den Schaden checken, für die Versicherung dokumentieren und den raschen Wiederaufbau … denn um 14 Uhr war der Start zum zweiten Rennen und Flo absoluter Sieganwärter.

Nach stressigen dreieinhalb Stunden war das kleine Wunder gelungen – Florian konnte in das Rennen programmgemäß starten. Das Wetter war sehr warm (+ 27° C) und natürlich trocken. Flo ließ auch nichts anbrennen. Nach einer berührungsreichen ersten Runde – wo der Streckensprecher sich förmlich überschlug – machte mein Teamkollege aber reinen Tisch und setzte sich kontinuierlich von seinen Konkurrenten ab. Am Ende hatte er lockere neun Sekunden Vorsprung.

Dieser Sieg war auch für die Gesamtwertung die beste Art der Schadensbegrenzung. Der Meisterschaftsstand nach 4 von 12 Rennen:

1. Bonancini-Lasagni: 97 Punkte 2. Stefanelli: 57 Punkte 3. Renauer-Gsell: 53 Punkte 4. Pelliteri-Merendino: 52 Punkte 5. Gentili: 32 Punkte 6. Frazza-Lorenzini: 30 Punkte 7. Magnoni: 25 Punkte 8. Vasquez: 20 Punkte 9. Pellegrini: 15 Punkte 10. Foglio: 12 Punkte 11. Nannini-Giudici: 8 Punkte 12. Perlini-Fumagalli: 6 Punkte 13. Perlini: 6 Punkte 14. Colombo-Pindari: 4 Punkte

Das nächste Rennen findet schon in drei Wochen statt und ist wieder ein Heimrennen – diesmal am Salzburgring, an den ich allerbeste Erinnerungen habe.

Foto: Josef Höblinger

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